Impuls

Advent 2020

Leben ist ständig in Veränderung. Das ist uns allen klar. Nichts bleibt für immer bestehen – das gilt für vieles, das ich gerne bewahren und festhalten würde. Das gilt aber ebenso für das, was ich an Schwerem trage und für die Zumutungen, an denen ich leide.

 

Doch dieser Advent ist anders. Die Veränderungen sind andere. Anfangs des Jahres noch unvorstellbar, hat sich unser Leben, unser Alltag in einem Maße verändert wie nie zuvor. Ich entdecke ständig Punkte, von denen mir nicht bewusst war, wie wichtig sie mir sind.

 

Und ich spüre, dass manches, was so wichtig erschien, ganz kräftig an Bedeutung verlor, weil sich durch die Pandemie die Wertigkeiten geändert haben – nicht nur bei mir.

 

Und dann kommt ADVENT mit seinen griffigen, stimmungsvollen Jesajatexte, fast 3000 Jahre alt und immer noch ansprechend und passend.

 

18 Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr!

19 Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?

20 Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste und Flüsse durchs Ödland.

21 Die wilden Tiere werden mich preisen, die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Wüste Wasser fließen und Flüsse im Ödland, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken.

22 Das Volk, das ich mir geformt habe, wird meinen Ruhm verkünden.

Jesaja 43

 

Die Gedanken im Text wirken sehr aktuell. Wie oft mussten wir uns bei den Vorüberlegungen zum Krippenspiel, bei der Vorbereitung der Sternsingeraktion sagen: „Nicht mit früheren Jahren vergleichen! Drandenken - wir haben nur die Wahl zwischen NICHTS machen und ANDERS machen.“

Und es kamen viele gute, kreative Ideen zusammen!

 

Auch lesen wir oft, wie gut der Natur der „lock down“ und die ganzen Einschränkungen tun. Die Qualität der Luft verbessert sich und davon profitiert die ganze Natur. Einschließlich uns Menschen.

 

Der Jesajatext ist ein Hoffnungswort, hineingesprochen in die deprimierende Zeit des Exils.

  • Wie höre ich heute die Aufforderung: „Denkt nicht mehr an das, was früher war…“?
  • Welches Wort, welcher Satz des Jesaja-Textes spricht mich heute an?
  • Wie klingt dieses Wort „Siehe, nun mache ich etwas Neues“ im Blick auf diese Ausnahmezeit, in der wir uns gerade befinden, in meinen Ohren?
  • Kann ich „Neusprießendes“, neue Aufbrüche, überraschend Neues gerade wahrnehmen – sei es im „Innen“ oder im „Außen“?

 

ADVENT – ganz anders als sonst – die tiefen Wünsche und Sehnsüchte aber bleiben…..

Gebet zur Geistlichen Kommunion

MEIN HERR,

 

Ich glaube, dass Du wirklich im Sakrament des Altares gegenwärtig bist.

Ich liebe Dich über alles und möchte Dich empfangen.

Weil ich Dich jetzt nicht im Sakrament empfangen kann,

komm wenigstens geistlicherweise in mein Herz.

 

Bleibe bei mir und lass nicht zu, dass ich jemals von Dir getrennt werde.

Die sieben Worte Jesu

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lukas 23,34)

 

Ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. (Lukas 23,43)

 

Frau, siehe dein Sohn! Siehe, deine Mutter! (Johannes 19,26)

 

Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Eloi, Eloi, lema sabachtani? (Matthäus 27,46 / Psalm 21)

 

Mich dürstet. (Johannes 19,28)

 

Es ist vollbracht. (Johannes 19,30)

 

Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. (Lukas 23,46 / Psalm30)


Sieben Worte, an Jesus gerichtet

Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst und steig herab vom Kreuz.

(Matthäus 27,39 - Leute, die vorbeikamen)

 

Bist du denn nicht der Messias, dann hilf dir selbst und auch uns!

(Lukas 23,39 - Einer, der neben ihm am Kreuz hing)

 

Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.

(Lukas 23,42 - Der andere, der neben ihm am Kreuz hing)

 

Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen.

Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn jetzt retten, wenn er Gefallen an ihm hat, er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

(Matthäus 27, 42+43 - Hohepriester, Schriftgelehrte, Älteste)

 

Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!

(Lukas 23, 36 - Soldaten)

 

Hört, er ruft Elija! Lasst uns doch sehen, ob Elija kommt und ihn herabnimmt.

(Markus 15,35 - Einige, die dabeistanden und es hörten)

 

Das war wirklich ein gerechter Mensch.

(Lukas 23,47 - Römischer Hauptmann)